Die 8er-Klas­sen unter­nah­men im Rah­men des Geschichts­un­ter­richts über den Ers­ten Welt­krieg eine Lehr­fahrt nach Ver­dun.

Um 8.30 Uhr begann die Fahrt in Beglei­tung unse­res Refe­ren­ten Mar­kus Lay. Nach einer 30-minü­ti­gen Pau­se erreich­ten wir gegen 12.15 Uhr das Memo­ri­al de Ver­dun, das nach zwei­jäh­ri­ger Umbau­zeit 2016 wie­der eröff­net wur­de. Der Besuch in der Gedenk­stät­te ver­mit­tel­te einen authen­ti­schen Ein­druck von der Schlacht um Ver­dun.

Danach gin­gen wir bei Tem­pe­ra­tu­ren über 30 Grad durch das völ­lig zer­stör­te Dorf Fleury–devant–Douaumont, das bis zum Beginn der Schlacht um Ver­dun im Ers­ten Welt­krieg ein klei­nes Bau­ern­dorf war und in stra­te­gisch ent­schei­den­der Lage vor Ver­dun zwi­schen dem Fort de Sou­ville und der Ouvra­ge de Fro­ide­terre lag. Fleu­ry wur­de nicht mehr auf­ge­baut, weil der ohne­hin kar­ge Boden rund um die Gemein­de durch Spreng­stof­fe, Muni­ti­ons­res­te, Gift­gas und Kada­ver ver­seucht war, so dass die Bau­ern den Boden nicht mehr bestel­len konn­ten.

Die anschlie­ßen­de Besich­ti­gung des Forts Douau­mont ver­schaff­te uns Abküh­lung, denn in der Fes­tung war es ange­nehm kühl. Das Fort gehör­te zu den fran­zö­si­schen Ver­tei­di­gungs­an­la­gen vor Ver­dun und war im Ers­ten Welt­krieg schwer umkämpft. Am 25. Febru­ar 1916, vier Tage nach Beginn der Schlacht um Ver­dun (die von Febru­ar bis Dezem­ber 1916 dau­er­te), wur­de es von deut­schen Trup­pen erstürmt und ein­ge­nom­men. Die Schlacht mar­kier­te einen Höhe­punkt der gro­ßen Mate­ri­al­schlach­ten des Ers­ten Welt­krie­ges .

Zum Schluss besuch­ten wir das Bein­haus von Douau­mont, eine fran­zö­si­sche natio­na­le Gedenk­stät­te für die Gebei­ne der Gefal­le­nen, die nach der Schlacht um Ver­dun nicht iden­ti­fi­ziert wer­den konn­ten. In ihm wer­den die Gebei­ne von über 130 000 nicht iden­ti­fi­zier­ten fran­zö­si­schen und deut­schen Sol­da­ten auf­be­wahrt.

Vor dem Bein­haus befin­det sich auf einer Flä­che von 144 380 m² ein Fried­hof mit 16.142 Grä­bern fran­zö­si­scher Sol­da­ten. Neben den Fel­dern mit christ­li­chen Kreu­zen gibt es  auch ein Feld mit Grab­stel­len für mus­li­mi­sche Gefal­le­ne aus den dama­li­gen fran­zö­si­schen Kolo­nien, die gegen Mek­ka aus­ge­rich­tet sind, sowie eine Gedenk­stät­te für die jüdi­schen Gefal­le­nen.

Die Schlacht um Ver­dun war eine der grau­sams­ten und ver­lust­reichs­ten Schlach­ten des Ers­ten Welt­krie­ges an der West­front zwi­schen Deutsch­land und Frank­reich. 317 000 Sol­da­ten sind hier  gefal­len.

Ver­dun wur­de zum Sym­bol für die Sinn­lo­sig­keit des Krie­ges. Heu­te gilt es als Mahn­mal gegen krie­ge­ri­sche Hand­lun­gen und dient der gemein­sa­men Erin­ne­rung und vor der Welt als Zei­chen der deutsch-fran­zö­si­schen Aus­söh­nung.