Achtklässler besuchen zwei Prozesse
Wie sieht es im Gerichtssaal aus? Wann muss man vor dem Richter aufstehen? Benutzt der Richter wirklich einen Hammer? Und wie läuft eine Urteilsverkündung ab? Das alles erfuhren kürzlich die Schüler der Klasse 8 M1. Mit ihrer Sozialkundelehrerin Marlene Hessedenz statteten sie dem Amtsgericht Lebach einen Besuch ab. Zwei Verhandlungen in Strafprozessen standen dort auf dem Programm. Die erste zeigte, dass die Justiz oft langsam mahlt: Die Verhandlung um Körperverletzung musste verschoben werden, weil Zeugen nicht gekommen waren.
In der zweiten Verhandlung stand ein junger Mann vor dem Richter, der ohne Führerschein Schleuderversuche mit einem Auto unternommen, einen Verteilerkasten gerammt hatte und dann von der Unfallstelle geflohen war. Auch das lange Vorstrafenregister des Mannes kam vor Gericht zur Sprache – „Das hat die Schüler sehr beeindruckt und schockiert“, berichtet Marlene Hessedenz. Sieben Monate Haft erhielt der Unfallfahrer – wegen seiner Vorgeschichte ohne Bewährung.
Für die Schüler/-innen aus Schmelz war der Besuch bei Gericht eine spannende Erfahrung und die Lehrerin meint: „So eine Begegnung mit dem wahren Leben macht das Thema ‘Recht’ besonders interessant.“