Unvergessliche Erfahrungen in Frankreich
Besuch aus Frankreich hat zurzeit die Klasse 9 M2 der Kettelerschule: Für fünf Wochen ist dort Clara Cronel, 15, aus Nancy zu Gast. Neben ihr im Klassenraum sitzt ihre Austauschpartnerin Abby Scherrmann, 14, die die vergangenen vier Wochen mit Clara bei deren Familie in Lothringen verbracht hat. Der Austausch der Schülerinnen findet im Rahmen des Schuman-Programms der saarländischen Landesregierung statt.
Vier Wochen in einer Gastfamilie in Frankreich – „das war super“, sagt Abby. Die Mädchen waren sich gleich sympathisch, sind inzwischen richtig gute Freundinnen geworden. Und wenn man die beiden zusammen sieht, wird schnell klar, dass sich Abbys mutige Entscheidung, an dem Austausch teilzunehmen, gelohnt hat. Vier Wochen ohne Familie und in einem fremden Land, das hat ihr eine neue Freundin, Fortschritte im Französischen und viele unvergessliche Erfahrungen beschert.
Denn es ist durchaus manches anders in Nancy. „Die Schule dauert lang — nachmittags bis vier oder fünf Uhr“, erzählt Abby. „Die Lehrer in Frankreich sind viel strenger, im Unterricht ist es viel ruhiger und es wird mehr geschrieben.“ Das kann ihre Austauschpartnerin Clara nur bestätigen: „In Deutschland wird im Unterricht auch mal gelacht, hier ist es viel lockerer.“ Mit der Sprache hatte Abby in Frankreich kaum Probleme. „In der ersten Woche war es schwierig, da hatte ich immer ein Wörterbuch dabei. Aber dann habe ich mich daran gewöhnt und es hat gut geklappt.“
Höhepunkt von Abbys Frankreichaufenthalt war eine zweitägige Fahrt nach Paris. Von der französischen Hauptstadt, ihren Sehenswürdigkeiten und dem besonderen Flair ist die 14-Jährige begeistert. Abby hat in Frankreich aber nicht nur viel gesehen, sondern sich auch weiterentwickelt. „Meine Mutter sagt, ich sei jetzt viel hilfsbereiter“, berichtet sie. Der Grund: Bei Familie Cronel in Nancy gehörte es dazu, dass die Mädchen auch mal Wäsche aufhängen oder den Tisch decken – das hat Abby sich abgeschaut.
Auch ihre französische Partnerin Clara hat schon nach zwei Tagen erste Unterschiede im Familienleben bemerkt. „Bei Abby isst man Wurst und Käse zum Frühstück“, hat sie verwundert festgestellt – aber zum Glück gibt es bei Scherrmanns auch Marmelade für den französischen Frühstücksgeschmack.
Auch wenn Clara in vier Wochen wieder nach Nancy zurückkehrt: Die beiden Mädchen haben schon Pläne für die nächsten Besuche geschmiedet. In den Sommerferien wollen sie einander auf jeden Fall wieder besuchen.