Sie können tanzen, singen, moderieren, schauspielern – und haben seit vergangener Woche ihr Abschlusszeugnis in der Tasche. Bei der Abschlussfeier der Kettelerschule Schmelz in der Talbachhalle Limbach zeigten die 31 Hauptschul- und 40 Realschulabsolventen, was alles in ihnen steckt.
„Hollywood“ hieß das Motto der Feier und filmreif waren die Darbietungen der Schüler, die sie mit Unterstützung ihrer Lehrer selbst geplant und einstudiert hatten. Durch den Abend führten Sezgin Bülcan und Philipp Raber – so locker, als würden sie jedes Jahr die Oscars moderieren.
Hollywood-reifen Applaus bekamen zum Beispiel die Neuntklässler, die in einem Sketch ihre Traumberufe vorstellten – und das nicht nur, weil dabei Lehrer Thomas Klos im heißen Mikro-Mini für den Wow-Effekt des Abends sorgte. Auch der Tanz der „Backstreet Boys“ aus den zehnten Klassen entzückte nicht nur die jungen Damen im Zuschauerraum. Und die Schulband Blind Ears sorgte für tolle Stimmung.
Ganz gerührt waren die Klassenlehrer Elisabeth Kirchen-Burkert, Siegfried Steimer, Sebastian Schneider und Winfried Franz, die von ihren Schülern neben Abschiedsgeschenken vor allem auch viel Dank und Anerkennung erhielten. „Ich bin ganz sprachlos“, sagte Elisabeth Kirchen-Burkert mit Tränen in den Augen, „sie fehlen mir jetzt schon.“
Dass die Abschlussschüler der Kettelerschule nicht nur im Showgeschäft, sondern auch in der Schule viel geleistet haben, betonte Schulleiterin Isabella Katzorke. Sie ehrte besonders die Klassenbesten der Abschlussklassen Oliver Ciesielczyk, Natalie Müller, Jennifer Schmitt, und Nils Mehle, der mit einem Einser-Schnitt der beste der diesjährigen Absolventen war.
Fast die Hälfte der 31 Hauptschüler schaffte einen qualifizierten Abschluss, bei den Realschülern waren es 19 von 40.
„Bildung schließt Herzensbildung ein“, betonte Katzorke, „erst wenn Wissen und Mitgefühl zusammenkommen, ist der Mensch fähig, verantwortungsvoll zu handeln. Und das ist das höchste Ziel von Bildung.“ Schüler müssten neben Fachwissen auch Werte wie Respekt und Toleranz erwerben.
Die Schulleiterin hatte auch den Blick zurück gewagt und die Klassenbücher der Abschlussklassen der letzten Jahre studiert. Dort fand sie nicht nur die Dokumentation des geschafften Lernpensums – „x läuft durch die Klasse, y wirft mit Papierkügelchen“ zitierte Katzorke aus den Klassenbüchern und fasste zusammen: „Wie es aussieht, haben sich einige von euch der Bildung heftig widersetzt. Umso mehr freue ich mich, dass ihr den Abschluss bestanden habt.“ Ein Happy-End eben, wie sich das in Hollywood gehört.
Lernen fürs Leben
Eine Frage – eine Antwort
- Was war das Wichtigste, das du an der Kettelerschule gelernt hast, Philipp Raber?
„Linare Gleichungen. Auf denen baut alles auf.“
- Worauf sollte man als Schüler achten, Samuel Buchheit?
„Auf gute Noten. Dann bekommt man später eine gute Ausbildung oder kann weiter Schule machen.“
- Was war deine beste Erfahrung an der Kettelerschule, Robin Kees?
„Die letzten zwei Jahre mit Herrn Schneider waren toll. Er hat uns in Mathe und im Verhalten richtig hochgepusht.“
- Was ist in der Schule am Wichtigsten, Jan Sanetra?
„Zusammen Spaß haben, das ist wichtig.“
- Dein Tipp für die neuen Fünftklässler der Kettelerschule, Michelle Steffen?
„Macht nicht so viel Blödsinn!“