Schultheater über die Weiße Rose beeindruckt die Kettelerschüler
1943 wurden Hans und Sophie Scholl in München hingerichtet, er 25, sie 22 Jahre alt. Sie hatten in Flugblättern zum Widerstand gegen Adolf Hitler aufgerufen. Warum gehen junge Menschen ein solches Risiko ein? Welche Geschichte steckt hinter den historischen Tatsachen?
Impressionen zu diesen und ähnlichen Fragen haben die Schüler/-innen der Kettelerschule in der vergangenen Woche erlebt. „Die weiße Rose. Die letzte Stunde der Geschwister Scholl“ hieß das Theaterstück, das die Acht‑, Neunt- und Zehntklässler in der Primshalle sahen. Das Zwei-Personen-Stück des Weimarer Kultur-Express erzählt nicht nur von den letzten Momenten Hans und Sophie Scholls, sondern nähert sich auch ihren Motiven und Gefühlen. Bei einer letzten Zigarette schauen die Geschwister auf ihr Leben, ihre Familie und ihren Widerstand zurück, erinnern sich an Waldspaziergänge, Erfahrungen in der Hitlerjugend und den Rückhalt in ihrer Familie.
Das Stück ist natürlich nicht dokumentarisch – man weiß zwar, dass das Wachpersonal den Scholls die Gelegenheit zu einem letzten Gespräch kurz vor ihrer Hinrichtung gab, aber natürlich nicht, was dort besprochen wurde. „So oder so ähnlich könnte es sich zugetragen haben“, meinen die Schauspieler Sonja Elisabeth Martens und Simon Weiskopf. Sie beantworteten den Schmelzer Schülern nach der Aufführung noch zahlreiche Fragen zum Nationalsozialismus, dem Widerstand der Weißen Rose und zur Schauspielerei im Allgemeinen.
„Als Schule gegen Rassismus ist es uns wichtig, das Bewusstsein für die deutsche Verantwortung zu schärfen und die Erinnerung an die Geschichte wachzuhalten“, betont Schulleiterin Isabella Katzorke. Dazu gehören viele Aktionen über den Unterricht hinaus – von Theaterbesuchen bis zur Teilnahme am Projekt „Stolpersteine“, das sich mit den Opfern der Nazi-Diktatur auseinandersetzt. Vom Theaterstück über die Geschwister Scholl zeigten sich viele Schüler beeindruckt. „Ich fand das Stück sehr interessant“, sagt zum Beispiel Serdar. Und seine Klassenkameradin Jessica ergänzt: „Das geht richtig unter die Haut.“
Organisiert wurde die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt und der Jugendpflege Schmelz.