Schul­thea­ter über die Wei­ße Rose beein­druckt die Ket­tel­er­schü­ler

img_4489-3-h-11943 wur­den Hans und Sophie Scholl in Mün­chen hin­ge­rich­tet, er 25, sie 22 Jah­re alt. Sie hat­ten in Flug­blät­tern zum Wider­stand gegen Adolf Hit­ler auf­ge­ru­fen. War­um gehen jun­ge Men­schen ein sol­ches Risi­ko ein? Wel­che Geschich­te steckt hin­ter den his­to­ri­schen Tat­sa­chen?

Impres­sio­nen zu die­sen und ähn­li­chen Fra­gen haben die Schü­ler/-innen der Ket­tel­er­schu­le in der ver­gan­ge­nen Woche erlebt. „Die wei­ße Rose. Die letz­te Stun­de der Geschwis­ter Scholl“ hieß das Thea­ter­stück, das die Acht‑, Neunt- und Zehnt­kläss­ler in der Prims­hal­le sahen. Das Zwei-Per­so­nen-Stück des Wei­ma­rer Kul­tur-Express erzählt nicht nur von den letz­ten Momen­ten Hans und Sophie Scholls, son­dern nähert sich auch ihren Moti­ven und Gefüh­len. Bei einer letz­ten Ziga­ret­te schau­en die Geschwis­ter auf ihr Leben, ihre Fami­lie und ihren Wider­stand zurück, erin­nern sich an Wald­spa­zier­gän­ge, Erfah­run­gen in der Hit­ler­ju­gend und den Rück­halt in ihrer Fami­lie.

Das Stück ist natür­lich nicht doku­men­ta­risch – man weiß zwar, dass das Wach­per­so­nal den Scholls die Gele­gen­heit zu einem letz­ten Gespräch kurz vor ihrer Hin­rich­tung gab, aber natür­lich nicht, was dort bespro­chen wur­de. „So oder so ähn­lich könn­te es sich zuge­tra­gen haben“, mei­nen die Schau­spie­ler Son­ja Eli­sa­beth Mar­tens und Simon Weis­kopf. Sie beant­wor­te­ten den Schmel­zer Schü­lern nach der Auf­füh­rung noch zahl­rei­che Fra­gen zum Natio­nal­so­zia­lis­mus, dem Wider­stand der Wei­ßen Rose und zur Schau­spie­le­rei im All­ge­mei­nen.

„Als Schu­le gegen Ras­sis­mus ist es uns wich­tig, das Bewusst­sein für die deut­sche Ver­ant­wor­tung zu schär­fen und die Erin­ne­rung an die Geschich­te wach­zu­hal­ten“, betont Schul­lei­te­rin Isa­bel­la Katz­or­ke. Dazu gehö­ren vie­le Aktio­nen über den Unter­richt hin­aus – von Thea­ter­be­su­chen bis zur Teil­nah­me am Pro­jekt „Stol­per­stei­ne“, das sich mit den Opfern der Nazi-Dik­ta­tur aus­ein­an­der­setzt. Vom Thea­ter­stück über die Geschwis­ter Scholl zeig­ten sich vie­le Schü­ler beein­druckt. „Ich fand das Stück sehr inter­es­sant“, sagt zum Bei­spiel Ser­dar. Und sei­ne Klas­sen­ka­me­ra­din Jes­si­ca ergänzt: „Das geht rich­tig unter die Haut.“

Orga­ni­siert wur­de die Ver­an­stal­tung in Zusam­men­ar­beit mit dem Kreis­ju­gend­amt und der Jugend­pfle­ge Schmelz.