An der Ket­tel­er­schu­le ler­nen Kin­der mit Kopf, Herz und HandR-trommeln 3-1-h

Rhyth­mi­sches Trom­meln dröhnt durch die geschlos­se­ne Tür der Klas­se 5.1 — aber kein läs­ti­ger Lärm, son­dern das klang­vol­le Ergeb­nis eines fächer­über­grei­fen­den Pro­jek­tes rund um afri­ka­ni­sche Trom­meln, mit dem sich die Kin­der über drei Wochen beschäf­tigt haben. Im Musik­un­ter­richt erfuh­ren die 20 Schü­ler/-innen der Ket­tel­er­schu­le eini­ges über Trom­mel­mu­sik und ihre Tra­di­ti­on in Afri­ka, in Arbeits­leh­re bau­ten sie sich ihr eige­nes Instru­ment aus Papp­roh­ren und But­ter­brot­pa­pier.

“Wir haben zuerst den Trom­mel­kör­per mit Schleif­pa­pier bear­bei­tet, um dann aus Kleis­ter und But­ter­brot­pa­pier die Trom­mel­mem­bran her­zu­stel­len. Das war eine glit­schi­ge und schwie­ri­ge Team­auf­ga­be”, berich­ten Bene­dikt und Dani­el aus der Klas­se 5.1. Und ihre Klas­sen­leh­re­rin Caro­li­ne Graf freut sich, dass die Schü­ler beim Bau den Umgang mit ver­schie­de­nen Werk­zeu­gen und Mate­ria­li­en üben konn­ten. Im Kunst­un­ter­richt haben sich die Schü­ler in der Pro­jekt­pha­se mit afri­ka­ni­schen Mas­ken beschäf­tigt und sich beson­ders deren Ver­zie­run­gen genau ange­schaut. Mit sol­chen typi­schen Deko­ra­tio­nen konn­ten sie dann spä­ter ihre selbst­ge­bau­ten Trom­meln mit Acryl­far­ben bema­len.

In der Klas­sen­lei­ter­stun­de und im Fach „Ler­nen ler­nen” stand für die Fünft­kläss­ler eben­falls Afri­ka auf dem Pro­gramm. Wo liegt die­ser Kon­ti­nent über­haupt, was wächst dort, wie ist das Kli­ma und wie leben die Men­schen? Die­se und ande­re Fra­gen unter­such­ten die Schü­ler — und nutz­ten die Gele­gen­heit, auch ihre Mit­schü­le­rin Lea zu befra­gen, die aus dem west­afri­ka­ni­schen Staat Togo stammt. Lea brach­te auch afri­ka­ni­sche Musik und bun­te Stof­fe mit in die Klas­se und ermög­lich­te ihren Klas­sen­ka­me­ra­den, afri­ka­ni­sches Lebens­ge­fühl zu erle­ben. “Die Schü­ler konn­ten ein The­ma, das sie inter­es­siert, aus ver­schie­de­nen Fächer­per­spek­ti­ven inten­siv mit Kopf, Herz und Hand ken­nen­ler­nen und erfah­ren”, erklärt Klas­sen­leh­re­rin Caro­li­ne Graf. „Dabei konn­ten sie selbst Din­ge her­stel­len — die­ses prak­ti­sche Ler­nen ist beson­ders inten­siv und moti­viert die Schü­ler sehr.”

Ein tol­les Erfolgs­er­leb­nis hat­ten die Jun­gen und Mäd­chen aus der 5.1. am Ende ihres Trom­mel­pro­jek­tes. Da lern­ten sie näm­lich, ihr selbst­ge­bau­tes Instru­ment zu spie­len — und waren begeis­tert, wie toll solch eine Eigen­bau­trom­mel klin­gen kann. Beson­ders span­nend: Als Leh­rer betä­tig­te sich an die­sem Mor­gen Max, 15. Der Zehnt­kläss­ler spielt schon seit sechs Jah­ren Schlag­zeug — unter ande­rem in der Schul­band Blind Ears. Vor einer Klas­se zu ste­hen war für ihn eben­so neu wie für sei­ne Schü­ler — dar­un­ter außer den Kin­dern der Klas­se 5.1  auch Klas­sen­leh­re­rin Caro­li­ne Graf. “Das gemein­sa­me Trom­meln macht nicht nur Spaß, son­dern stärkt auch das Gemein­schafts­ge­fühl”, betont die enga­gier­te Leh­re­rin. „Beim Trom­mel­bau geht‘s nicht ohne Hil­fe von ande­ren und auch beim gemein­sa­men Musi­zie­ren ist es wich­tig, genau auf­ein­an­der zu ach­ten“.