Schü­ler erin­nern auf vie­le Arten an Nazi-OpferIMG_20150202_105448_340-2-h

Über Juden­ver­fol­gung in Schmelz haben sich Schü­ler der 8. Klas­sen der Ket­tel­er­schu­le in einem beson­de­ren Pro­jekt infor­miert. Zunächst sind sie die Lin­den­stra­ße abge­schrit­ten, wo Stol­per­stei­ne an die Schmel­zer Juden erin­nern, die wäh­rend der Nazi-Herr­schaft ermor­det wur­den.

Dann haben die Jun­gen und Mäd­chen sich über die Juden­ver­nich­tung ins­ge­samt und über die depor­tier­ten Schmel­zer Juden im Beson­de­ren infor­miert. Mit Hil­fe des Inter­nets recher­chier­ten sie Namen und Lebens­läu­fe der ermor­de­ten Schmel­zer Bür­ger.

„Es geht dar­um, das Unrecht des Drit­ten Rei­ches für jun­ge Men­schen erfahr­bar zu machen“, erklärt Leh­rer Tho­mas Klos. „Die Schü­ler kön­nen so davon Kennt­nis bekom­men, dass die Juden­ver­nich­tung nicht nur ein abs­trak­ter Begriff aus dem Schul­buch ist, son­dern ech­te Men­schen auch hier in Schmelz betrof­fen hat.“

Ihre Betrof­fen­heit haben die Schü­ler zum Ende des Pro­jek­tes in Anleh­nung an eine alte jüdi­sche Tra­di­ti­on aus­ge­drückt. Sie haben die Namen der Ermor­de­ten auf Stei­ne geschrie­ben und die­se an den Stol­per­stei­nen in der Lin­den­stra­ße abge­legt – im Juden­tum wer­den Stei­ne auf Grä­ber gelegt, um so der Ver­stor­be­nen zu geden­ken.

Dane­ben haben die Schü­ler auch eine ganz moder­ne Form des Erin­nerns gewählt. Jeder hat den Namen eines getö­te­ten Schmel­zer Juden für den 27. Janu­ar – den Gedenk­tag an die Opfer des Natio­nal­so­zia­lis­mus – auf dem Han­dy­ka­len­der pro­gram­miert. So wer­den die Schü­ler im nächs­ten Jahr zu die­sem Datum auto­ma­tisch an die Nazi-Ver­bre­chen in Schmelz erin­nert. „Das ist eine neue Idee für eine Erin­ne­rungs­kul­tur, die zum Leben der Schü­ler passt“, erklärt Leh­rer Klos das Kon­zept. Via Han­dy haben die Schü­ler aus der Pro­jekt­grup­pe den Gedenk­tag auch an ande­re Schü­ler wei­ter­ge­ge­ben – so soll sich das Erin­nern unter den Schü­lern der Ket­tel­er­schu­le ver­wur­zeln.