Hier berich­tet Seli­na von ihren Erfah­run­gen

Selina Schmidt-hFan­gen wir aber mal am Anfang an: Mein Flie­ger ging Anfang August um 5 Uhr mor­gens in Frank­furt. Von dort aus ging es nach New York (Der Flug­ha­fen ist rie­sig, da faehrt man mit einem Zug zu den ver­schie­de­nen Ter­mi­nals!) und von dort aus nach South Bend, das ist etwa 30 Minu­ten von mei­nem der­zei­ti­gen Zuhau­se, Cas­so­po­lis, ent­fernt.

Cas­so­po­lis ist ein klei­ner Ort mit unge­faehr 2000 bis 3000 Ein­woh­nern, aber allein hier gibt es sechs Aus­tausch­schü­ler in unse­rer klei­nen Schu­le. Die Leu­te hier sind sehr offen und nett und ich wur­de vom ers­ten Tag an wie einer von ihnen behan­delt. Ich kom­me mehr als gut mit mei­ner Gast­fa­mi­lie klar, wobei ich sagen muss, dass ich sie nicht mehr als nor­ma­le Gast­fa­mi­lie anse­he, son­dern als rich­ti­ge 2. Fami­lie.

Die USA sind anders als Deutsch­land, aber es gefällt mir total! Selbst die kleins­ten Din­ge sind anders. Wäh­rend man in Deutsch­land haupt­säch­lich bar bezahlt, bezahlt man hier in den USA selbst die kleins­ten Beträ­ge mit einer Kar­te.

Ich erle­be und ler­ne jeden Tag Neu­es und habe auch schon vie­le Freun­de gefun­den.

Die ers­ten zwei Wochen waren sehr stres­sig und ich habe auch kaum gere­det oder geges­sen. Die neue Umge­bung, all die neu­en Ein­drü­cke, eine kom­plett neue Fami­lie plus dass man auf sich allein gestellt ist und ein­fach nie­man­den kennt, hat mir zuge­setzt, aber das geht den meis­ten Aus­tausch­schü­lern so in der Anfangs­zeit.

Nach die­ser Zeit hat­te ich mich an das Meis­te hier gewöhnt und auch ein­ge­lebt.

Ich hat­te noch vier Wochen Feri­en, bevor der ers­te Schul­tag kam. Es war total warm! Mitt­ler­wei­le ist es rich­tig kalt und geschneit hat es auch schon.

Wäh­rend den Feri­en haben mir mei­ne Eltern Michi­gan gezeigt und wir sind zu einem rie­si­gen See gefah­ren, an dem wir den Tag ver­bracht haben. Die­ser See wird hier als “Meer” ange­se­hen, da er so rie­sig ist, dass man das ande­re Ufer gar nicht sehen kann und am ande­ren Ufer ein ande­rer Staat liegt.

Und dann kam er: Der ers­te Schul­tag. Ich habe mich den gan­zen Tag lang ver­lau­fen und mei­nen Spind konn­te ich auch nie öff­nen. Ich habe rich­tig coo­le Leh­rer und der Direk­tor gibt mir immer ein High Five oder eine Bro­faust, wenn er mich sieht.

Ich wur­de in die 12. Klas­se gestuft, da das Bil­dungs­sys­tem in Deutsch­land viel bes­ser als in den USA ist. In Phy­sik neh­men wir Stoff durch, den ich in Deutsch­land in der 8. durch­ge­nom­men habe.

Gene­rell ist das kom­plet­te Schul­sys­tem hier anders. Man kann sich sei­ne Fächer vor Schul­be­ginn selbst aus­su­chen, das ist rich­tig nice. Die Schu­le fängt um 7:45 a.m. an und endet um 2:50 p.m..

Ges­tern hat­ten wir einen Phy­sik­test und ich war ziem­lich geschockt, als mein Leh­rer uns fünf Minu­ten Zeit gege­ben hat, um alle Blät­ter aus unse­ren Ord­nern zu neh­men, die wir viel­leicht brau­chen könn­ten, und wir durf­ten die benut­zen! Ich mei­ne, was ist da der Sinn des Tests?

Ich habe auch kei­ne Pro­ble­me in der Schu­le, ich ver­ste­he fast alles. Bis auf Civics (da geht es um die Regie­rung, wie alles gere­gelt wird und so wei­ter), da in die­sem Fach vie­le unver­ständ­li­che Wör­ter auf­kom­men.

Aber ansons­ten geht es mir super.

Da ich mich mit mei­nen Freun­den ver­ab­re­det habe, muss ich jetzt lei­der los, aber ich schrei­be bestimmt noch­mal!

Vie­le Grü­ße an alle in der Schu­le aus den USA!